
Maronen: leckerer „Sattmacher“-Snack im Herbst
Sabrina Tatgenhorst von Tatschi's Kartoffeln auf den Spuren des „Maroni-Manns“
Sie duften nach Herbst, nach Wärme und nach Kindheitserinnerungen: Maronen. Viele ältere Wochenmarktbesucherinnen und -besucher aus Bremen und der Region denken dabei sofort an den „Maroni-Mann“ vom Freimarkt. Doch längst entdecken auch jüngere Menschen die Esskastanie neu – ob als Suppe im (gehobenen) Restaurant oder als glutenfreie Alternative in der Küche. „Seit ein paar Jahren kommen deutlich mehr junge Leute zu uns und fragen nach Maronen“, erzählt unsere Marktpatin Sabrina Tatgenhorst von Tatschi’s Kartoffeln.

Sabrina Tatgenhorst baut mit ihrem Mann Nico auf ihrem Hof in Sulingen vor allem Kartoffeln und Gemüse an. Was bei ihr nicht wächst, kauft sie möglichst regional dazu. Nur bei Maronen macht sie eine Ausnahme. Aus nostalgischen Gründen.
REZEPT:
Einfache Maronensuppe á la „Tatschis“
(für 4 Personen)
Zutaten:
400 g gegarte Maronen (siehe Anleitung oben)
1 Zwiebel
1 kleine Möhre
1 Stange Staudensellerie (optional)
1 EL Olivenöl oder Butter
750 ml Rinder- oder Gemüsebrühe
100 ml Sahne oder Pflanzensahne
Salz, Pfeffer, Muskat
Wer mag: frische Petersilie, Croutons, Parmesan oder Trüffelöl zum Verfeinern zum Schluss
Zubereitung:
Zwiebel, Möhre und Sellerie fein würfeln, im Fett gut fünf Minuten anschwitzen. Maronen grob hacken, zugeben und kurz mitdünsten. Mit Brühe ablöschen, ca. 15 Min. köcheln lassen. Suppe pürieren, Sahne unterziehen, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Anschließend mit etwas frischer Petersilie und/oder Croutons toppen – fertig!
Wer mag, kann auch ein paar Tropfen getrüffeltes Öl über die fertige Suppe geben
oder sie mit frischem Parmesan bestreuen. Beides passt hervorragend!
Vom „Brotbaum“ zur Delikatesse
Botanisch gehört die Marone zur Familie der Buchengewächse. Ihre stacheligen Fruchthüllen schützen die glänzend braunen Nüsse, die sich klar von den giftigen Rosskastanien unterscheiden, aus denen wir als Kinder lustige Streichholzfiguren gebaut haben. In südlichen Regionen Europas waren Kastanienbäume über Jahrhunderte überlebenswichtig: Das aus den Nüssen gewonnene Mehl galt als „Brot der Armen“ und sicherte in Bergregionen die Ernährung. Heute schätzen wir die Marone vor allem als aromatische Delikatesse im Herbst und Winter.
Leicht, nahrhaft und glutenfrei
Im Vergleich zu anderen Nüssen sind Maronen kalorienärmer und fettarm, dafür reich an komplexen Kohlenhydraten, Ballaststoffen und Kalium. Auffällig ist ihr Vitamin-C-Gehalt – ein Nährstoff, der nach dem Garen zwar teilweise, aber nicht vollständig verloren geht. Ihr größter Trumpf: Maronen enthalten kein Gluten. „Das ist natürlich vor allem für Menschen mit Unverträglichkeiten wichtig“, weiß Tatgenhorst, die an ihrem Wochenmarktstand oft auch nach alternativen Produkten gefragt wird, wenn ihre Kunden bestimmte Lebensmittel nicht vertragen.
Worauf beim Einkauf achten?
Frische Maronen sollten prall und schwer in der Hand liegen, die Schale glatt und ohne Risse. „Luftige oder klappernde Exemplare deuten darauf hin, dass die Marone ‚Besuch‘ hatte. Kleine Raupen lieben das Fruchtfleisch genauso wie wir“, erklärt Tatgenhorst. Zuhause hilft im Zweifelsfall ein kurzer Wassertest: Schwimmt eine Marone oben, sollte man sie lieber aussortieren.
So einfach gelingt die Zubereitung
Viele Menschen schrecken vor der Zubereitung zurück – völlig zu Unrecht. „Das Wichtigste ist, die Maronen auf der gewölbten Seite einzuschneiden. Sonst platzen sie beim Garen“, sagt Tatgenhorst. Wie man das macht – ob mit einem scharfen Messer oder einer Schere, ob längs oder kreuzweise – das sei jedem selbst überlassen. „Es gibt zahlreiche Einschneide-Videos im Internet, da kann man abgucken“, sagt Tatgenhorst. Sie selbst übergießt die eingeschnittenen Früchte zunächst mit kochendem Salzwasser, lässt sie zehn Minuten ziehen und gibt sie dann – so nass wie sie sind – auf ein Backblech. Bei 180 Grad Umluft brauchen sie rund 20 bis 25 Minuten. „Der Duft, der dabei entsteht, ist einmalig. Ich bin sofort wieder sechs Jahre alt und stehe auf dem Freimarkt vor dem Maroni-Mann!“
Für Einsteiger und Fortgeschrittene
Wer Maronen noch nie probiert hat, sollte sie zuerst pur genießen. „Frisch aus dem Ofen als Snack sind sie ein Gedicht – noch dazu ein vergleichsweise kalorienarmes“, schwärmt Tatgenhorst. Fortgeschrittene können sich an einer Suppe versuchen. „Da kann man zur Not auch mal faul sein und vorgegarte Maronen verwenden, die es im Handel gibt.“ Auch als Beilage zu Wild, im Risotto oder kombiniert mit Kürbis entfalten sie ihr süßlich-nussiges Aroma.
Saison und Herkunft
Auf den Bremer Wochenmärkten gibt es Maronen von Ende September bis etwa Februar. „Wir beziehen unsere Ware von Hussein Demirel auf dem Großmarkt. Seine Familie hat in der Türkei eigene Esskastanien. Da weiß ich, dass ich Qualität bekomme“, erklärt Tatgenhorst. In Deutschland wachsen Esskastanien vor allem an der Südlichen Weinstraße in der Pfalz, entlang des Oberrheins oder an der Mosel – im Norden sind sie (noch) nicht zu finden.
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